Trotz Pandemie in Hessen weiterhin weniger Häuser unterm Hammer

Haus & Grund Hessen befürchtet zeitverzögerten Anstieg der Zahlen und appelliert an Politik und Banken

Trotz Pandemie in Hessen weiterhin weniger Häuser unterm Hammer

Frankfurt/Wiesbaden, 22. März 2021 – Weiterhin werden in Hessen weniger Häuser zwangsversteigert – trotz Corona-Pandemie. „Die staatlichen Sicherungsmaßnahmen haben funktioniert, die Banken Kredite gestundet – bis jetzt“, liest Christian Streim, Vorsitzender von Haus & Grund Hessen, die aktuellen Zahlen und warnt: „Wir rechnen mit einem zeitverzögerten Anstieg der Zwangsversteigerungen.“ Laut Hessischem Justizministerium gingen im Jahr 2020 insgesamt 1.901 Verfahren zur Zwangsvollstreckung ein, im Vorjahr waren es 2.026 – zum Jahresende waren 4.046 Verfahren anhängig, 2019 lag die Zahl bei 4.334.

„Die anhaltenden Niedrigzinsen, viele gestundete Kredite von Banken und das Kurzarbeitergeld haben zahlreiche Zwangsversteigerungen in der Pandemie verhindert“, lautet für Streim die gute Nachricht. Die schlechte: Nach Auslaufen der staatlichen Hilfen und wegen des Konjunktureinbruchs sowie der gestiegenen Arbeitslosigkeit sei zeitverzögert mit deutlich mehr Zwangsversteigerungen zu rechnen. Streim: „Die Corona bedingten Kündigungen von Krediten erwarten wir erst ab der zweiten Jahreshälfte 2021 und besonders 2022, da die Bearbeitungszeiten bei Banken und Gerichten sehr lange sind.“ Auch seien viele Termine für Zwangsversteigerungen wegen Versammlungsverboten in der Pandemie abgesagt worden.

Viele Immobilienfinanzierungen auf Kante genäht
„Viele Immobilienfinanzierungen sind auf Kante genäht und auf Dauer mit größeren Einkommensverlusten nicht zu stemmen“, erläutert der Vorsitzende von Haus & Grund Hessen und appelliert an die Politik, weitere Maßnahmen zu ergreifen, dass durch die Pandemie in Not geratene Kreditnehmer ihre Immobilien nicht verlieren müssen. An die Banken richtet er den Appell, bei Zahlungsschwierigkeiten wegen Corona auch weiterhin Stundungshilfen zu gewähren – auch ohne ein entsprechendes gesetzliches Anrecht ihrer Kunden.

Nach Einschätzung von Haus & Grund Hessen dürfte insgesamt die Nachfrage nach Immobilien weiter steigen, da Anleger in konjunkturell unsicheren Zeiten eher in Sachwerte flüchteten. „Das kann erfahrungsgemäß auch die Zahl der Zwangsversteigerungen weiter drücken, denn jedes zweite Verfahren wird nicht abgeschlossen, weil Immobilien und Grundstücke zwischenzeitlich auf dem freien Markt veräußert werden – teils sogar zu Preisen unter dem Verkehrswert.“

Über Haus & Grund Hessen:

Haus & Grund Hessen – Landesverband der Hessischen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer e.V. ist die Dachorganisation der 81 örtlichen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer-Vereine in Hessen mit insgesamt über 65.000 Mitgliedern. Unser Verband nimmt am politischen Geschehen teil und stärkt dadurch die Position des privaten Haus-, Wohnungs- und Grundeigentums in Hessen. Wir vertreten die Interessen der hessischen Haus- und Grundeigentümer gegenüber Politik, Behörden und Öffentlichkeit.

Bedeutung des privaten Eigentums in Hessen:

– Die privaten Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer in Hessen verfügen über rund 2,5 Millionen Wohnungen, also über mehr als 85,4 Prozent des gesamten hessischen Wohnungsbestandes.

– Sie investieren jährlich über 7,1 Milliarden Euro in ihre hessischen Immobilien.

– Unter Berücksichtigung der positiven Beschäftigungseffekte in weiteren Branchen sichern oder schaffen diese Investitionen jährlich rund 135.000 Arbeitsplätze in Hessen.

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