Jetzt erst recht: Schaffung von Wohnraum attraktiv halten
Haus & Grund Hessen für niedrigere Grunderwerbsteuer und leichtere Nachverdichtung
Frankfurt/Wiesbaden, 10. Juni 2020 – „Auch in der Corona-Pandemie dürfen wir die Probleme auf dem hessischen Wohnungsmarkt, die uns seit Jahren begleiten, nicht aus den Augen verlieren.“ Diesen Appell richtete heute Christian Streim, Vorsitzender von Haus & Grund Hessen, beim Plenum der „Allianz für Wohnen in Hessen“ an Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. Sein Lösungsvorschlag: Grunderwerbsteuer senken, Hürden zur Nachverdichtung beseitigen.
„Die Grunderwerbsteuer muss schnellstmöglich und zumindest für einen befristeten Zeitraum auf den alten Stand von 3,5 Prozent herabgesetzt werden“, sagte Streim im Plenum über die „Auswirkungen der Corona Pandemie auf den hessischen Wohnungsmarkt“. In diesen Krisenzeiten wäre eine solche Absenkung des aktuellen Steuersatzes von 6 Prozent ein „starkes Signal, sich trotz aller Widrigkeiten für die Schaffung neuen Wohnraums und die Investition ins Eigentum einzusetzen. Die gesamtgesellschaftlichen Bedürfnisse rechtfertigen eine solche Maßnahme, die keinen weiteren Aufschub duldet.“
Zudem bleibe auch in diesen Zeiten das Wohnen in der Stadt attraktiv und Menschen ziehen nach wie vor dorthin – trotz des sich derzeit etablierenden digitalen Fortschritts, der qualifizierte Arbeit von überall aus möglich macht. Sein Plädoyer: Genehmigungen zur Aufstockung bestehender Gebäude und zum Ausbau von Wohnungen und Dachgeschossen müssen vereinfacht und weitere Hürden beseitigt werden, um mit allen Möglichkeiten zur Nachverdichtung neuen Wohnraum zu schaffen.
Diese und weitere Vorschläge hatte der Landesverbandes der Hessischen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer bereits im vergangenen Herbst in seinem „6-Punkte-Plan zur Verbesserung des Wohnungsangebots im Ballungsgebiet“ vorgestellt. Der darin beschriebene Bedarf einer „Willkommenskultur“ für private Bauherren und die vorgeschlagenen Maßnahmen sind nach Ansicht von Haus & Grund Hessen aktueller denn je. Streim: „Wir können es uns angesichts der massiven wohnungspolitischen Herausforderungen nicht leisten, von der Corona-Krise zurückgeworfen zu werden.“
Haus & Grund Hessen vertritt die Interessen der privaten Wohnungswirtschaft, die 66 Prozent der Mietwohnungen stellt – auch in der „Allianz für Wohnen in Hessen“. Das Gremium wurde 2015 vom Hessischen Umweltministerium mit dem Ziel ins Leben gerufen, Strategien für guten und bezahlbaren Wohnungsbau in Hessen zu entwickeln. Darin vertreten sind das Land, Verbände der Wohnungswirtschaft, die kommunalen Spitzenverbände, Kammern, der Mieterbund und weitere Interessenverbände sowie die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen.
Über Haus & Grund Hessen:
Haus & Grund Hessen – Landesverband der Hessischen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer e.V. ist die Dachorganisation der 81 örtlichen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer-Vereine in Hessen mit insgesamt über 65.000 Mitgliedern. Unser Verband nimmt am politischen Geschehen teil und stärkt dadurch die Position des privaten Haus-, Wohnungs- und Grundeigentums in Hessen. Wir vertreten die Interessen der hessischen Haus- und Grundeigentümer gegenüber Politik, Behörden und Öffentlichkeit.
Bedeutung des privaten Eigentums in Hessen:
– Die privaten Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer in Hessen verfügen über rund 2,5 Millionen Wohnungen, also über mehr als 85,4 Prozent des gesamten hessischen Wohnungsbestandes.
– Sie investieren jährlich über 7,1 Milliarden Euro in ihre hessischen Immobilien.
– Unter Berücksichtigung der positiven Beschäftigungseffekte in weiteren Branchen sichern oder schaffen diese Investitionen jährlich rund 135.000 Arbeitsplätze in Hessen.
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